Polizeichor Hameln - Ein Chor mit Zukunft
Stillstand ist Rückschritt - wer nicht wagt, der nicht gewinnt …
Es gibt viele Redensarten, die durchaus auch auf die Zukunft eines Chores abgeleitet werden können.
Über Nachwuchsprobleme wird in vielen Chören und Verbänden häufig gesprochen. Das Thema kommt auf die Tagesordnung, vielleicht werden Arbeitsgruppen gebildet, Ergebnisse präsentiert. Nur leider werden die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu häufig nicht in die Tat umgesetzt. Und so haben viele Chöre leider das Problem, dass der Nachwuchs ausbleibt. Das Freizeitverhalten der Menschen hat sich verändert. Es gibt heutzutage viel mehr Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und eine feste Bindung an einen Verein mit regelmäßigen Terminen ist nicht immer gewollt.
Glücklicherweise haben wir beim Polizeichor Hameln den Workshop „Nachwuchswerbung“ des Chorverbandes der Deutschen Polizei zum Anlass genommen, uns ebenfalls mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Ergebnisse waren die Durchführung unserer Chorprojekte:
Bach swinging Webber - Klassik trifft Moderne im Jahr 2010
Men in Black - Das Chorprojekt für Männerstimmen im Jahr 2014
Unlimited – Wir sind bunt im Jahr 2019
Singing for Freedom im Jahr 2023
Und bei jedem einzelnen Chorprojekt erlebten wir in Hameln ein Sommermärchen. Mit einem Sommermärchen wird seit der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland etwas herausragendes Schönes verbunden:
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- 4 Monate, in denen die Projektsängerinnen und -sänger und der Polizeichor Hameln zu einer tollen Chorgemeinschaft zusammengewachsen sind
- 4 Monate intensiver Probenarbeit voller Begeisterung und Euphorie
- 4 Monate, in denen zahlreiche neue Freundschaften entstanden sind
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Die Anzahl der beteiligten Sängerinnen und Sänger war schon sehr beeindruckend:
Bach swinging Webber: 73 ProjektsängerInnen beim Start, von denen 44 Sängerinnen und Sänger geblieben sind
Men in Black: 44 ProjektsängerInnen beim Start, von denen 18 Sängerinnen und Sänger geblieben sind
Unlimited: 68 ProjektsängerInnen beim Start, von denen 39 Sängerinnen und Sänger geblieben sind
Singing for Freedom: 25 ProjektsängerInnen beim Start, von denen 20 Sängerinnen und Sänger geblieben sind
Alle Projekte haben gezeigt, dass es noch viele Menschen gibt, die nur auf die richtige Gelegenheit warten, um in einem Chor mitsingen zu können. Wichtig ist es, die richtige Ansprache zu finden und auf sich aufmerksam zu machen. Und das haben wir geschafft; mit unseren Projektnamen, vielen bunten Plakaten und Flyern haben wir neugierig gemacht und Interesse geweckt. Für die tollen Plakatentwürfe wurden wir dann auch von vielen Projektsängerinnen und -sängern gelobt. Aussage: „Das war ein echter „Hingucker“, nur deshalb sind wir aufmerksam geworden.
Auch der Auswahl der Musikstücke muss eine besondere Beachtung geschenkt werden. Wir sind ein klassisch geprägter Chor und wollten nun nicht etwas vollständig Neues machen. Und so haben wir uns bei jedem Projekt zu einer bunten Mischung aus modernen und klassischen Stücken entschieden. Und das hat sich als goldrichtig herausgestellt. Ob „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen, „Perfect“ von Ed Sheeran, „Conquest of Paradise“ von Vangelis, „Ode an die Freude“ von Beethoven oder „O Fortuna“ aus „Carmina Burana“, alle Lieder wurden mit Begeisterung und Leidenschaft gesungen.
Auch wenn ein Teil der Sängerinnen und Sänger nur auf Zeit geblieben sind, so hat sich doch in den vier Monaten des Chorprojektes bei vielen der Wunsch entwickelt, auch künftig im Chor singen zu wollen.
„Ich hätte nie gedacht, dass mir das so viel Freude machen wird“ war die Aussage nicht nur eines Einzelnen.
Es lohnt sich also, Mut zu haben und neue Wege zu beschreiten. Für viele neue, aktive Sängerinnen und Sänger, die den Weg zum Gesang vielleicht ohne unsere Projekte nicht gefunden hätten; und für unseren Polizeichor Hameln, der mit aktuell 106 Sängerinnen und Sängern, weiterhin ohne Nachwuchssorgen zuversichtlich in die Zukunft schauen kann.